Dramma per musica in drei Akten von Antonio Vivaldi (1678–1741)
Regensburger Erstaufführung
Libretto von Francesco Scipione Maffei
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
„Die treue Nymphe“, so der deutsche Titel von Vivaldis Oper, erzählt eine Liebesgeschichte, die sich unter unschuldigen Hirten abspielt, die vom finsteren Menschenhändler Oralto entführt wurden, samt Verwechslungen und einem göttlichem Eingreifen am Schluss.
Doch die Story ist verzwickt: Zu Hause hießen die Brüder noch Osmino und Tirsi. Kaum wurden sie aber vom Piraten Oralto gekidnappt und auf die Insel Naxos verschleppt, hört der eine jetzt auf „Morasto“ und Tirsi plötzlich auf „Osmino“. Und weil die ebenfalls verschleppte Schäferin Licori nicht mehr daran glaubt, ihren Angebeteten Osmino alias Morasto wiederzufinden, findet sie erst Gefallen am falschen Osmino und noch mehr an dem unbekannten Morasto. Nach all dem Hin und Her platzt zum Schluss glücklicherweise der Handlungsknoten, finden die zusammen, die zusammengehören. Da schnauft selbst die Göttin und betrogene Jupitergattin Juno erst einmal zufrieden durch. Auf ihr Konto geht schließlich dieses Verwirrspiel, um Liebe und Treue auf die Probe zu stellen.
Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts hatte sich der Dramatiker Francesco Scipione Maffei dieser barocken Version von „Così fan tutte“ angenommen. 1732 wurde daraus schließlich jener Opernstoff „La fida ninfa“, mit dem Antonio Vivaldi anlässlich der Neueröffnung des Theaters in Verona einen veritablen Erfolg einfuhr. Vivaldi, bekannt als der Meister der Instrumentalmusik, führte jahrelang ein außerordentlich erfolgreiches „Doppelleben“: Auf der einen Seite war er ein ehrwürdiges Mitglied des Klerus und Protegé von so manch hochgestellter Persönlichkeit. Auf der anderen Seite frequentierte er die Halbwelt des Theaters und war erfolgreicher Impresario und Opernkomponist.
Nach eigener Aussage komponierte er 94 Opern. Von nur 22 ist die Musik erhalten. „La fida ninfa“ gehört zu den anspruchsvollsten Opern Vivaldis, die das stimmliche Potenzial der damaligen Sängerstars voll ausschöpfte.
Regisseur Johannes Pölzgutter wird sich dieses komplexen Barockwerkes annehmen und die komplizierten Handlungsfäden entwirren, um den zutiefst menschlichen Kern des Stückes herauszuarbeiten.
Matinee
So., 20.10.2019 | 11 Uhr | Neuhaussaal | Eintritt frei